Sonntag, 31. August 2014

[Rezension] "Damals war es Friedrich" von Hans Peter Richter


Inhalt:
Zwei Jungen wachsen im selben Haus auf und gehen in die selbe Schulklasse. Jeder wird als einziges Kind von verständnis- und liebevollen Eltern erzogen. Selbstverständlich werden sie gute Freunde und jeder ist in der Familie des anderen daheim. Doch Friedrich Schneider ist Jude und allmählich wirft der Nationalsozialismus seine Schatten über ihn. Langsam gleitet die Geschichte aus der heilen Kinderwelt in ein unfassbares Dunkel.

Meine Meinung:
"Damals war es Friedrich" erzählt die Geschichte eine Freundschaft während des 2. Weltkrieges. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Friedrichs Freund geschrieben, seinen Namen erfährt man allerdings das ganze Buch über nicht. Die Beiden wachsen zusammen auf und werden beste Freunde. Doch Friedrich ist Jude und im Laufe der Geschichte merkt man immer mehr, wie die Juden von der Gesellschaft ausgeschlossen oder besser gesagt gehasst werden. Deswegen wird es für die beiden Jungen immer schwieriger, in der Öffentlichkeit auch als Freunde aufzutreten. 
Das Buch zeigt sehr anschaulich, wie sich der Antisemitismus immer weiter verstärkt hat und was Juden alles nicht mehr tun durften. So durften sie z.B. keine deutsche Hausangestellten unter 45 Jahren beschäftigen, oder die jüdischen Kinder durften keine deutschen Schulen mehr besuchen.
Was mich ein bisschen gestört hat, waren die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln. Jedes Kapitel behandelt eine Szene, z.B. sind die Jungs in einem Kapitel in einem Kaufhaus und im nächsten wird dann ein Geschehnis in der Schule erzählt. Das an sich finde ich eigentlich nicht wirklich schlimm, aber man weiß nicht wirklich, wie viel Zeit zwischen diesen beiden Handlungen verstrichen ist, ob es nur ein paar Tage, Wochen oder sogar Monate sind. Dadurch fiel es mir schwer eine Beziehung zu den beiden Protagonisten aufzubauen. Eine kleine Hilfe dabei ist das Inhaltsverzeichnis, dort steht hinter dem jeweiligen Kapitel die dazugehörige Jahreszahl. 
Der Satzbau ist durchgehend sehr einfach gehalten und auch für junge Leser leicht verständlich. Auch werden im Anhang viele Begriffe erklärt und am Ende befindet sich außerdem eine Zeittafel, wo man z.B. erfährt, wann die ganzen Gesetze erlassen wurden.

Fazit:
Alles in Allem ein gutes, und auf alle Fälle auch wichtiges, Jugendbuch, welches mir, trotz der fehlenden Beziehung zu den Charakteren nahe ging.

Eckdaten:
Autor: Hans Peter Richter
Titel: Damals war es Friedrich
Seitenanzahl: 172
Preis: 5,50€ (meine Ausgabe)
Verlag: dtv


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